Polizei „entführt“ Aktivist Lejun de la Cruz

Sicherheitskräfte der philippinischen Nationalpolizei (PNP) sollen versucht haben, Lejun de la Cruz, einen ehemaligen kommunistischen Guerillero, Menschenrechtsaktivist und Kandidaten der Magsasaka-Partei für die Wahlen im kommenden Mai, zu ermorden, was jedoch misslang. Dies gab die Magsasaka-Partei in einer Erklärung bekannt, die sie am 2. Februar 2025 auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte.

„Dela Cruz wurde an diesem Tag illegal entführt, geschlagen und unter fragwürdigen Umständen in Polizeigewahrsam gehalten“, hieß es in der Erklärung der Partei. Magsasaka-Generalsekretär General Du sagte, er sei auf dem Heimweg vom Haus eines Freundes in Cainta, Rizal, gewesen, als er von einem unbekannten Mann angesprochen wurde, der ihn nach Immobilien fragte. „Da er unmittelbarer Gefahr spürte, startete er sein Fahrzeug – nur um von den unbekannten Bewaffneten mit einem Hagel von Schüssen empfangen zu werden“, sagte Du.

Die Magsasaka-Partei forderte eine sofortige Rechenschaftspflicht für die beteiligten Beamt:innen und eine vollständige Untersuchung der Umstände des Vorfalls.

Die philippinische Nationalpolizei (PNP) wies die Behauptung von de la Cruz zurück, Polizist:innen hätten ihn entführt. Nach Angaben der PNP wurde de la Cruz festgenommen, als er versuchte, sich einem Haftbefehl wegen Mordes zu entziehen. Der Sprecher der PNP, Brigadegeneral Jean Fajardo, sagte, dass de la Cruz einen Polizisten mit seinem Fahrzeug angefahren habe, als er versuchte, den verhaftenden Gesetzeshüter:innen zu entkommen. „Als der Haftbefehl zugestellt wurde, zog er seine Waffe und stieg in sein Fahrzeug, was zu einer Verfolgungsjagd führte“, sagte sie. „Dela Cruz war unbewaffnet“, erklärte Magsasakas Rechtsberater General Du, “die Behauptung, er habe eine Waffe abgefeuert, ist völlig falsch.“

Der Vorfall fügt sich „in ein wachsendes Muster staatlich geförderter Unterdrückung und des Verstummens derjenigen, die für Gerechtigkeit, Rechenschaftspflicht und Menschenrechte kämpfen“, so eine Erklärung von Amnesty International Philippinen. „Amnesty fordert eine sofortige Untersuchung der mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten bei der Durchführung von Operationen der PNP, einschließlich der möglichen unrechtmäßigen Anwendung von Gewalt gegen Dela Cruz“, sagte der amtierende Direktor von Amnesty International Philippinen, Jepie Papa.

 

Foto © Raffy Lerma

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