Polizist wegen Mordes an Jugendlichen verurteilt

Am 13. März 2023 verurteilte das Bezirksgericht 287 in Navotas den Polizisten Jefrey Sumbo Perez zur „Reclusion Perpetua“ also eine Haftstrafe von bis zu 40 Jahren – für die Ermordung des 19-jährigen Carl Angelo Arnaiz und des 14-jährigen Reynaldo Kulot” de Guzman im Jahr 2017. Im November 2022 zog das Caloocan-Bezirksgericht 122 Perez bereits für die Folterung der zwei Jugendlichen zur Rechenschaft. Außerdem muss Perez den hinterbliebenen Familien der Opfer Entschädigung zahlen.

Das Urteil im Fall von Perez ist erst die zweite bekannte Verurteilung wegen Mordes im Kampf für Gerechtigkeit für die Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen im Zusammenhang mit dem „Krieg gegen die Drogen“. Perezs Kollege, Ricky Arquilita, wurde zwar ebenfalls wegen der zwei Morde angeklagt, jedoch starb dieser im April 2019 im Gefängnis.

Zuvor verurteilte ein Gericht in Caloocan im Jahr 2018 drei Polizisten für den Mord an dem 17-jährigen Kian delos Santos.

Im Zeitraum Januar bis Juli 2022 wurden 321 Polizeibeamt:innen formell wegen Tötungen bei Anti-Drogen-Einsätzen angeklagt, 233 Personen an die Disziplinarbehörde der philippinischen Nationalpolizei verwiesen, vier Beamt:innen suspendiert und 229 freigesprochen. 

Carlos Conde vom Human Rights Watch bekräftigte dabei, dass die langwierige und ungenügende Strafverfolgung der Verbrechen im „Krieg gegen die Drogen“ unterstreiche, „wie kaputt das Straf- und Justizsystem in den Philippinen ist und die Notwendigkeit einer gründlichen und ehrlichen Untersuchung und Strafverfolgung deutlich macht“. Zudem meinte Conde, dass die philippinische Regierung versuchen wird, die Verurteilung als Rechtfertigung zu nutzen, das philippinische Justizsystem würde funktionieren.

 

Foto © Raffy Lerma

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