Die Entscheidung des Internetkonzerns Meta, die Zusammenarbeit mit Faktenprüfer:innen auf seinen sozialen Medien Plattformen Facebook und Instagram in den USA einzustellen, hat auch Besorgnis bei Journalist:innen und zivilgesellschaftlichen Organisationen in den Philippinen ausgelöst.
In einem Statement vom 11. Januar 2025 verurteilte die Vereinigung #FactsFirstPH die Aussage von Meta Chef Mark Zuckerberg, dass Faktenprüfer:innen politisch voreingenommen seien und Zensur angeheizt hätten. Faktenprüfer:innen haben dem Statement der Vereinigung zufolge noch nie Beiträge löschen können, da dies Meta-Moderator:innen vorbehalten sei. Die Vereinigung erlärt auch, dass Faktenprüfung auf Online-Plattformen enorm wichtig ist, um Desinformation einzudämmen. Dabei verwies die Vereinigung auch auf die Auswirkungen von Desinformation auf die philippinischen Präsidentschaftswahlen von 2016 und 2022.
In einem offenen Brief vom 9. Januar 2025 an Zuckerberg warnte das International Fact-Checking Network (IFCN), dem auch die philippinische Medienorganisation Verafiles angehört, vor möglichen Folgen der Entscheidung von Meta in den USA für andere Faktenprüfungsinitiativen weltweit, wie in den Philippinen. Jonathan Ong, Direktor des philippinischen Singla Research Center, erklärte in einem Vera Files Artikel vom 12. Januar, dass viele Nachrichtenorganisationen in den Philippinen seit 2016 auf die Zuschüsse von großen Technologiekonzernen wie Meta angewiesen sind, um ihre Einnahmequellen zu vergrößern. Diese Zuschüsse unterstützen nicht nur Partnerschaften zur Faktenprüfung, sondern auch Maßnahmen zur Förderung von Medienkompetenz wie auch unabhängige Forschung und Wahlbeobachtung.
Darüber hinaus wurde am 7. Januar 2025 ein Gesetzesentwurf im philippinischen Repräsentant:innenhaus eingereicht, um ABS-CBN, einem der größten Fernsehsender des Landes, die Wiedererteilung einer gesetzlichen Konzession zu ermöglichen. ABS-CBN hatte seine Konzession unter der Regierung von Rodrigo Duterte im Jahr 2020 wegen angeblicher Eigentumsbeschränkungen und ausstehenden Steuerschulden verloren. Die Schließung von ABS-CBN wurde als schwerer Schlag für die Medienfreiheit in den Philippinen betrachtet. Der Gesetzesentwurf weist auch darauf hin, dass die Einstellung des Senders im Jahr 2020, dem rund 36 Prozent der philippinischen Bevölkerung folgten, sich auf die steigende Anzahl der Corona-Pandemie Infektionen auswirkte.
Foto © Raffy Lerma