Dritter Journalistenmord unter Präsident Marcos

Radiojournalist Crescenciano Bunduquin wurde am 31. Mai 2023 von zwei unidentifizierten Personen auf Motorrädern in Calapan City, Oriental Mindoro erschossen aufgefunden. Bunduquin erlag auf dem Weg zum Krankenhaus seinen Schusswunden und starb. Er ist der dritte ermordete Journalist unter der Administration des Präsidenten Ferdinand Marcos Jr.. Seine Tötung folgt sieben Monate auf die Ermordung des Radiojournalisten, Percival „Percy Lapid“ Mabasa in Las Piñas City im Oktober 2022.

Bunduquin war als “knallharter” Kommentator bekannt, der Fälle von politischer Korruption und illegalem Glücksspiel anprangerte und sich sehr lautstark über die Umstände einer Ölverschmutzung in Mindoro im Februar 2023 äußerte.

Verdächtigte Täter im Mord von Bunduquin seien laut der Presidential Task Force on Media Security (PTFoMS) Polizeimajor Isabelo Bautista und sein Partner, mit welchem dieser in lokale „Peryahan-Spiele“ (einer Art Roulette) in Oriental Mindoro verwickelt war. Eine Sonderermittlungsgruppe (Special Investigation Task Group/SITG) der Polizei wurde zusammengesetzt, um den Mord an Bunduquin weiter zu untersuchen.

Die philippinische Menschenrechtskommission (Commission on Human Rights/CHR) und die National Union of Journalists of the Philippines (NUJP) verurteilten die Ermordung von Bundiquin und berichtete, dass ihr Regionalbüro eine unabhängige Untersuchung in dem Fall durchführe. Außerdem machte die CHR auf die wiederholten sogenannten „Red-tagging“ Angriffe gegen Aktivist:innen (also die fälschliche Bezichtigung den kommunistischen Aufstand zu unterstützen) aufmerksam. Dabei nannte die CHR den umstrittenen Sonshine Media Network International ( ) Fernsehkanal, deren Hosts einige NUJP Reporter:innen angriff.

Bunduquin ist der 198. Philippinische Journalist, der seit 1986 ermordet wurde; davon waren 101 Radiojournalist:innen. Im 2023 World Press Freedom Index stehen die Philippinen auf 132. Stelle von 180 Ländern.

Am 18. Mai 2023 wurde Geschäftsführerin der Online-Nachrichtenagentur Rappler Maria Ressa und das Unternehmen in den Anklagefällen von Steuerhinterziehung freigesprochen.

 

Foto © Raffy Lerma

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