Der SPIEGEL und die Sueddeutsche berichten: Gewalt gegen Menschenrechtsverteidiger*innen und Klimaaktivist*innen auf den Philippinen

In insgesamt drei Artikeln werfen der Spiegel (in der Serie “Globale Gesellschaft”) sowie die Sueddeutsche Zeitung ein Schlaglicht auf die Menschenrechtsverletzungen in den Philippinen und befasst sich in einem weiteren Artikel im Mai mit den radikalen Coronamaßnahmen auf den Philippinen.

Die Spiegel-Journalistin Maria Stöhr dokumentiert in ihrem Artikel Philippinen: Wie Präsident Duterte Krieg gegen Oppositionelle führt Dutertes gewaltverherrlichenden Diskurs und das stetig eskalierende Umfeld von tödlicher Gewalt und Repression in den Philippinen, aus dem es für Menschenrechtsverteidiger*innen und Umweltaktivist*innen kaum noch ein Entrinnen gibt. Umweltschutz und Menschenrechte sind dabei oft eng miteinander verwoben, wie das Beispiel der Tumandok zeigt, die am 30. Dezember 2020 Opfer eines von staatliches Sicherheitskräften durchgeführten Massakers wurden. Stöhr greift auch das Massaker an Menschenrechtsverteidiger*innen am Bloody Sunday auf, welches auf der Basis von Durchsuchungsbefehlen stattfand und setzt dies in Beziehung zu Dutertes expliziten und öffentlichen Aufforderungen zu Morden.

In einem weiteren Artikel dokumentieren drei Journalist*innen des Spiegel die Gewalt gegen Umweltschützer*innen weltweitals traurige weltweit führende Spitzenreiterinnen in Morden an Umweltschützer*innen dienen die Länder Kolumbien, Brasilien und die Philippinen als Fallbeispiele. Während Kolumbien weit vorne liegt, wechseln sich die Philippinen und Brasilien auf Platz zwei und Platz drei ab, je nachdem welche Morde für welchen Zeitraum in Bezug zueinander gesetzt werden. Klar ist aber in allen drei Fällen: der Staat macht entweder direkt gemeinsame Sache mit den Partikularinteressen der Industrie und deren multinationalen Akteur*innen, oder ist nicht willens oder nicht in der Lage seine Bürger*innen zu schützen. Ein direkte Involvierung ist meist nicht nachzuweisen. Staaten versagen allerdings nicht erst wenn sie aktiv wirtschaftliche und industrielle Interessen von die Menschenrechte stellen, sondern bereits in dem Moment, in dem sie nicht mehr in der Lage sind, jede*e einzelne*n ihre Bürger*innen vor Ausbeutung und Mord zu schützen und diese Verbrechen umgehend, effektiv und in jedem Fall aufzuklären. Wahrung, Achtung und Schutz der Menschenrechte auf der individuellen Ebene sind Aufgabe des Staates.

Die Klimakolumne der Sueddeutschen Zeitung berichtet über das Gerichtsurteil zugunsten von Klimaaktivist*innen und über die Länder, in denen die Gewalt gegen Klimaschützer*innen zahlenmäßig am häufigsten in Ermordungen eskaliert: unrühmliche Spitzenreiter sind neben Kolumbien und Brasilien die Philippinen.

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