Massaker an indigenen Tumandok

29. Januar 2021 | Human Rights News, Innenpolitik

Im Rahmen eines gemeinsamen Einsatzes von Polizei und Militär wurden am 30.Dezember neun Anführer*innen der indigenen Tumandok in den Provinzen Capiz und Iloilo getötet, sechzehn weitere Tumandok wurden festgenommen. Die Polizei rechtfertigte die Todesopfer mit der Aussage, dass sie sich gegen die Durchsuchungs- bzw Haftbefehle gewehrt hätten. Die nationale Vereinigung der Rechtsanwälte von Panay (NUPL-Panay) klagte dies öffentlich an: „Weder ein Durchsuchungsbefehl noch ein Haftbefehl sind eine Erlaubnis, Morde zu begehen.“

Die Durchsuchungsbefehle erfolgten aufgrund von angeblichem Waffen- und Sprengstoffbesitz. Verwandte der festgenommenen Tumandok geben an, dass die Verdächtigten unbewaffnet waren, gefoltert wurden und dass die Polizei die Waffen platziert hat.

Der Makabayan Block gibt an, dass die neun getöteten Tumandok-Anführer*innen bekannte Aktivist*innen waren, die sich gegen Militarisierung, Landgrabbing und die Konstruktion des Staudamms in Calinong eingesetzt hatten. „Aus diesem Grunde wurden sie Opfer des red-tagging durch das Militär, kurz vor den Festnahmen und Tötungen“ sagten die fortschrittlichen Gesetzgeber*innen.

Zahlreiche Gruppen missbilligen das Vorgehen der Polizei. Acht Bischöfe aus Western Visayas und Romblon verurteilen die Geschehnisse aufs Schärfste. Die deutsche NGO philippinenbüro hat einen Artikel veröffentlicht, die die Brutalität und die ständige Bedrohung durch Sicherheitskräfte, der die Tumandok ausgestzt sind, beschreibt. Dies ist nicht erst seit dem Massaker im Dezember Realität, vielmehr kämpfen die Tumandok seit Jahren für ihr Recht am Land ihres Volkes und gegen einen großes Wasserkraftprojekt, welches staatlich unterstützt, international finanziert ist und ihre Gemeinden fluten würde.

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