Podiumsdiskussion“Menschenrechte, nein danke?“- German Action Network Human Rights – Philippines

24. März 2017 | Aktuelles

Unter der Fragestellung „Menschenrechte, nein danke? Die Philippinen unter Präsident Duterte“ hatte das Aktionsbündnis zusammen mit der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) am 22. März zu einer Podiumsdiskussion in Berlin eingeladen.

In einem Eingangsimpuls erläuterte Bischof Reuel Marigza, von der United Church of Christ in the Philippines (UCCP), welche Hoffnungen und Sorgen seine Kirche mit dem Amtsantritt von Rodrigo Duterte verbunden hatte und wie die ersten Monate seiner Präsidentschaft zu bewerten seien. Marigza wies auf die sich massiv verschlechterte Menschenrechtslage hin, erwähnte aber auch positive Impulse durch die neue Regierung: diese treibe die Friedensverhandlungen mit den kommunistischen Rebellen voran und versuche zum ersten Mal den Bergbausektor zu regulieren.

Danach diskutierten Melita Sta. Maria-Thomeczek, Botschafterin der Republik der Philippinen, Dr. Bärbel Kofler MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Dr. Nymia Pimentel, Executive Director von PhilRights, Manila, und Johannes Icking vom Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen über die aktuelle Situation im Land. Pimentel schilderte eindrucksvoll, welche katastrophalen Konsequenzen der sogenannte Krieg gegen die Drogen hat. Es seien vor allem die Ärmsten der Armen, die Opfer extralegaler Tötungen durch die Polizei werden würden. Auch würden die Philippinen kurz davor stehen, die Todesstrafe wieder einzuführen. Botschafterin Sta. Maria-Thomeczek betonte hingegen, dass die Philippinen weiterhin zu ihren internationalen Menschenrechtsverpflichtungen stehen würden. Man müsse zwischen der Rhetorik des Präsidenten und den Handlungen der Regierung unterscheiden. Diese bemühe sich die Todesfälle aufzuklären. Dem widersprach AMP-Koordinator Johannes Icking.

Es sei genau Dutertes Rhetorik die die Morde auslösen würde. Zudem habe dieser mehrfach versprochen, Polizisten vor der Strafverfolgung zu schützen. Die Menschenrechtsbeauftrage der Bundesregierung Kofler betonte zudem, dass es Konsequenzen für die Beziehungen zu den Philippinen haben müsse, sollte sich die Politik der Regierung nicht bald ändern. So drohe z.B. eine Entziehung von Handelspräferenzen, die die EU im Moment gewährt. Kofler bedauerte, dass Deutschland und Europa mit den Philippinen einen wichtigen Partner in Asien zu verlieren drohen, mit dem man in der Vergangenheit auch in Menschenrechtsfragen eng zusammengearbeitet habe.

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