Nach drei Tagen intensiver Suchbemühungen wurden die vermissten Umweltaktivisten, Francisco ‚Eco‘ Dangla III und Joxelle ‚Jak‘ Tiong, am 28. März 2024 in Sicherheit gefunden. Ein aus progressiven Gruppen zusammengefundenes Suchteam bestätigte, dass Dangla und Tiong zwar verletzt, aber lebendig sind und äußerte die Hoffnung, dass die beiden Aktivisten zu gegebener Zeit in der Lage sein werden, die Einzelheiten ihrer Erlebnisse zu schildern.
Zeug:innen zufolge wurden Dangla und Tiong am 24. März 2024 in Barangay Polo, San Carlos City, Pangasinan, gegen ihren Willen in ein wartendes Fahrzeug gezerrt. Die gemeldete Entführung von Dangla und Tiong hat nicht nur die Aufmerksamkeit der lokalen Behörden, sondern auch von Menschenrechtsaktivist:innen auf sich gezogen, die in Militär- und Polizeilagern in Pangasinan nach den Vermissten gesucht haben.
Als Mitglieder der Pangasinan People’s Strike for the Environment und der People’s Empowered Action on Care for the Environment (PEACENet) haben sich Francisco Dangla und Joxelle Tiong gegen verschiedene Projekte zur Energiegewinnung aus Müll, Kohle und Küstenbergbau in der Provinz engagiert. Vor ihrer Entführung waren sie bereits Opfer von sogenanntem „Red-tagging“ (d.h., Individuen oder Organisationen werden als „terroristisch“ gebrandmarkt) und waren Überwachung, Einschüchterung und anderen Formen der Belästigung ausgesetzt.
Die Menschenrechtskommission (CHR) kündigte an, den Fall zu untersuchen und forderte die Regierung auf, die Durchsetzung der nationalen Gesetzgebung zum Verschwindenlassen (Anti-Enforced or Involuntary Disappearance Act) von 2012 strenger umzusetzen. Bisher wurde das Gesetz nicht angewendet.
Die Menschenrechtsgruppe Karapatan sieht Parallelen zwischen dem Fall von Dangla und Tiong und der Entführung der Umweltaktivistinnen Jonila Castro und Jhed Tamano im September 2023. Unterdessen hat das Büro des Generalstaatsanwalts (Office of the Solicitor General/OSG) bereits im Februar 2024 die Aufhebung einer Schutzanordnung für Castro und Tamano beantragt. Am 25. April findet die Anklageerhebung wegen angeblicher Verleumdung gegen Castro und Tamano statt.
Das OSG legte auch gegen den richterlichen Freispruch vom Januar 2023 einer Gruppe von zehn Menschenrechtsverteidiger:innen von Karapatan, Rural Missionaries of the Philippines (RMP) und Gabriela zum zweiten Mail Berufung ein.
Foto © Raffy Lerma