Red-Tagging erregt zunehmend Besorgnis

Mit zunehmender Besorgnis schauen mittlerweile auch internationale Menschenrechtsorganisationen auf die Praxis des Red-Tagging. Unter Red-Tagging versteht sich der Vorwurf, eine kommunistische Gesinnung zu vertreten, ein Umstand, der aufgrund von Dutertes Anti Terror Gesetz bereits strafbar ist. Fast alle der im Laufe von Dutertes Amtszeit ermordeten Journalist*Innen waren zuvor Opfer von Red-Tagging geworden. Laut Nonoy Espina, Chairperson der National Union of Journalists in the Philippines (NUJP) hat Red-Tagging ein einziges Ziel: den demokratischen Diskurs zum Schweigen zu bringen. Red-tagging geschieht meist ohne jegliche Beweise, und es wird immer deutlicher, dass die Regierung diese Maßnahme nach eigenem Gutdünken einsetzt.

Auch Universitäten werden vermehrt Zielscheibe des Red-tagging. Am 18. Februar wurde das 31 Jahre alte Abkommen zwischen der University of the Philippines (UP) und dem Department of National Defense (DND) einseitig durch das DND aufgekündigt. Dieser Kündigung folgten zahlreiche Anschuldigungen gegen UP-Studenten, deren Alumni und private Universitäten, denen das Militär vorwirft, sie seien Ausbildungszentren für die rebellische New People’s Army (NPA).

Das Center for Media Freedom & Responsibility sieht in diesen Maßnahmen ein Ablenkungsmanöver von anderen Regierungaktivitäten. In Zeiten, in denen die meisten Menschen von zuhause aus arbeiten und studieren sei es nicht wirklich sinnvoll, Universitäten nach angeblichen Kommunisten zu durchkämmen.

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