Duterte einer der 37 „Pressefreiheits-Räuber“

Reporters Sans Frontière (RSF; Reporter ohne Grenzen) veröffentlichte am 5. Juli 2021 zum zweiten Mal nach fünf Jahren die Liste von weltweiten „Pressefreiheits-Räubern.“ Rodrigo Duterte wurde in diesem Jahr zum ersten Mal neben 36 anderen Regierungs- oder Staatsoberhäuptern, die mit unterschiedlichen Strategien hart gegen Pressefreiheit vorgehen, als „Raubtier seit Amtsantritt“ aufgelistet.

Eine den Staatsapparat durchdringende Komplizenschaft ermöglicht es Duterte einen „totalen Krieg“ gegen Journalist*innen und unabhängige Medienunternehmen zu führen. Auch weil viele Medienunternehmen ihn unterstützen, bringt er die Medien auf seinen politischen Kurs, wobei kritischen Stimmen die Rolle der Opposition unterstellt wird. Die RSF bezieht sich dabei auf das Aufkaufen von Medienunternehmen, falschen Anschuldigungen beispielsweise bezüglich Steuerhinterziehung oder Verleumdung, dem Einsatz einer Online-Troll-Armee, um Journalist*innen zu schikanieren und dem Entziehen von Sendelizenzen.

Schon in Dutertes vorangegangener politischer Karriere war Duterte bekannt dafür Journalist*innen und Medien bei Pressekonferenzen verbal scharf attackieren. „In den fünf Jahren seiner Amtszeit hat Duterte eine stürmische Beziehung zu philippinischen Journalisten, die kritisch über die Politik seiner Regierung berichten, insbesondere über den sogenannten Krieg gegen die Drogen.“ Besonders dramatisch zeigt sich dies in der Diffamierung und Angriffen gegenüber dem Philippine Daily Inquirer,der Nachrichtenwebsite Rappler und deren CEO Maria Ressa, sowie in der Entziehung der Sendelizenz des Rundfunkunternehmen ABS-CBN im Juli 2020Letzteres schreibt seitdem rote Zahlen – ABS-CBN verzeichnet für das Jahr 2020 einen Nettoverlust von 283 Millionen US-Dollar (13,5 Billionen Philippinische Peso), hauptsächlich zurückzuführen auf den Rückgang von Werbeeinnahmen.

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