Aldeem Yañez
Seit drei Jahrzehnten setzt sich Aldeem Yañez aktiv für Friedenskonsolidierung und Menschenrechtsarbeit in den Philippinen ein. Yañez ist als Freiwilliger im Regionalbüro für Entwicklung der Iglesia Filipina Independiente (IFI) in den Provinzen Visayas und Mindanao tätig.
Am 10. April 2022 wurde Yañez in seinem Haus in Barangay Iponan, Cagayan de Oro, verhaftet. Nach Angaben der philippinischen Nationalpolizei (Philippine National Police/PNP) und des philippinischen Militärs (Armed Forces of the Philippines/AFP) wurden bei der Razzia angeblich eine Waffe, Granaten und subversive Dokumente beschlagnahmt. Seine Familie beobachtete, wie Personen durch die Hintertür in das Haus eindrangen und dadurch die Möglichkeit hatten, die beschlagnahmten Gegenstände im Haus zu platzieren. Die Verhaftung erfolgte auf der Grundlage eines Haftbefehls vom 6. April 2022 wegen eines angeblichen Verstoßes gegen das Gesetz zum illegalen Besitz von Feuerwaffen und Munition (Republic Act 10591) und dem Gesetz zum illegalen Besitz von Sprengstoff (Republic Act 9516). Berichten von Menschenrechtsgruppen zufolge ist es gängige Praxis der PNP und AFP, bei Durchsuchungen Waffen und Sprengstoff als Beweismittel bei Verdächtigen zu platzieren, um Anschuldigungen für eine Verhaftung von Menschenrechtsverteidiger:innen zu erfinden.
IFI-Mitglieder berichteten, dass Yañez zuvor red-tagging-Angriffen ausgesetzt war. 2018 und 2020 wurden Yañez und andere Menschenrechtsverteidiger:innen bereits Opfer willkürlicher Verhaftungen und von der AFP beschuldigt, Mitglieder der bewaffneten kommunistischen Rebellengruppe (New People’s Army/NPA) zu sein. Die Gerichte hatten die Anklagen zweimal aufgehoben.
Nach Yañez’ Inhaftierung erhob das Justizministerium am 24. August 2022 eine weitere Anklage gegen ihn wegen angeblichen Verstoßes gegen das Gesetz zur Verhinderung und Bekämpfung von Terrorismusfinanzierung (Republic Act 10168). Der Anklage zufolge soll er an der Weiterleitung ausländischer Entwicklungsgelder an die NPA beteiligt gewesen sein.
Yañez’ Familie kämpft seither für das Fallenlassen der inzwischen über 50 fabrizierten Anklagepunkte. Sie gibt an, dass Yañez die illegalen Waffen und Sprengkörper untergeschoben und auch der in diesem Zusammenhang ausgestellte Haftbefehl gegen ihn auf Basis von falschen Zeugenaussagen erlassen worden seien. Yañez ist im Cagayan de Oro City Gefängnis inhaftiert.
Download (PDF): AMP-Statement zur willkürlichen Verhaftung von Aldeem Yañez
Update: 24. Juni 2024
Foto © Raffy Lerma