Zwei Jahre ist es her, dass mindestens 57 Personen in den südlichen Philippinen am helllichten Tag umgebracht, teils zerstückelt und in einem vorher dafür ausgehobenen Massengrab verscharrt wurden.
Unter den Opfern befanden sich Anwälte und mindestens 32 Journalist/innen, die Familienangehörige des lokalen Politikers Esmael Mangadadatu, der für das Amt des Gouverneurs in der südphilippinischen Provinz Maguindanao kandidieren wollte, begleiteten. Auf dem Weg zur Registrierung der Kandidatur wurde die Delegation von der Privatmiliz des Ampatuanklans, Angehörigen der herrschenden Familie und gedungenen Polizisten überfallen und brutal ermordet.
Während die Familien der Opfer auch zwei Jahre nach der Tragödie weiter auf eine Verurteilung der mutmaßlichen Täter warten, sind sie und ihre Anwälte Gegenanklagen und obskuren Verzögerungstaktiken ausgesetzt. Das Verfahren droht durch tödliche Anschläge auf Zeugen, Bestechungsversuche, Einschüchterungen und fehlerhafte Ermittlungsarbeit untergraben zu werden.
Zudem nimmt das öffentliche Interesse an diesem beispiellosen Mordverfahren ab.
„Das können und wollen wir nicht zulassen!“, so Maike Grabowski, Koordinatorin des Aktionsbündnis Menschenrechte-Philippinen.
Die in dem Bündnis zusammengeschlossen Organisationen werden daher zusammen mit der philippinischen Migrantenorganisation Philnetz e.V. am 22. November um 18:00 Uhr vor dem philippinischen Honorarkonsulat in Essen Kerzen anzünden, um den Opfern des Massakers in Maguindanao zu gedenken.
Mit dieser Aktion möchte das Menschenrechtsbündnis den Familien, Freunden und Kollegen der Ermordeten Mut machen. Frau Grabowski betont: „Wir wollen uns solidarisch zeigen und deutlich machen, dass wir uns an den „23. November 2009“ erinnern und den Opfern und Hinterbliebenen zur Seite stehen, damit sie nicht aufgeben weiterhin auf Gerechtigkeit zu hoffen und dafür zu kämpfen!“
Anlässlich des 2. Jahrestages des Maguindanao Massakers hat das Aktionsbündnis Menschenrechte-Philippinen ein Dossier veröffentlicht. Es erläutert die Hintergründe der Tragödie und beschreibt den aktuellen Stand des Strafverfahrens. Das Dossier kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: Dossier Maguindanao Massaker