Kein Ende der erfundenen Anklagen und unrechtmäßigen Inhaftierungen

Das Regionalgericht in Bayugan City wies am 25. März 2022 das Verfahren gegen die Gemeindeärztin und Lumad-Unterstützerin Dr. Navidad Castro wegen Entführung und schwerer Freiheitsberaubung zurück. Das Gericht begründet die Entscheidung damit, dass ihr ein ordnungsgemäßes Verfahren verwehrt wurde. Nachdem sie am 18. Februar 2022 in ihrem Zuhause in San Juan verhaftet wurde, war sie über einen Monat unrechtmäßig in Agusan del Sur inhaftiert. Die Organisation Filipino Nurses United (FNU) begrüßt die Freilassung Castros, aber fordert gleichzeitig ein Ende von den Drohungen und dem Red-Tagging gegenüber Beschäftigte im Gesundheitswesen, vor allem jene, die sich gewerkschaftlich engagieren.

Die Verhaftungen und Inhaftierungen von Menschenrechtsverteidiger*innen, basierend auf erfundenen Anklagen und gefälschten Beweisen, halten jedoch weiter an. Am 10. April wurde Aldeem Yañez in seinem Zuhause in Cagayan de Oro von staatlichen Sicherheitskräften verhaftet. Dort fanden sie angeblich eine Pistole, Granaten und subversive Dokumente. Yañez ist ehrenamtlicher Mitarbeiter der Iglesia Filipina Independiente (IFI). Sowohl Yañez selbst, als auch die IFI waren bereits etliche Male von Red-Tagging betroffen. Häufig sind auch Mitglieder indigener Gemeinschaften von unrechtmäßigen Verhaftungen betroffen. So wurde am 18. März 2022 Edwin Oribawan Sr. festgenommen. Einer der populärsten Fälle ist die Senatorin und Duterte-Kritikerin Leila de Lima. Seit mehr als fünf Jahren ist de Lima in Haft aufgrund des Vorwurfs, in Drogengeschäfte verwickelt gewesen zu sein. Inzwischen wurde nicht nur eine Anklage gegen sie fallengelassen – auch Präsidentschaftskandidat*innen Leni Robredo und Leody De Guzman sprachen sich für ihre Freilassung aus. Dass De Lima nicht mehr Fürsprecher*innen im Wahlkampf hat, begründet sie selbst mit dem Klima der Angst unter Dutertes Regierung.

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