Sally Crisostomo-Ujano, Aktivistin für Kinder- und Frauenrechte und Koordinatorin von der Organisation Philippines Against Child Trafficking (PACT), wurde am 14. November 2021 in Bulakan verhaftet. Als Grundlage diente ein Haftbefehl aus dem Jahre 2006, ausgestellt von einem Gericht in Lucena City. Laut der Menschenrechtsgruppe Karapatan wiesen sich die zivil gekleideten Polizeibeamten bei Ujanos Verhaftung nicht aus. Ujano wird beschuldigt, als Mitglied der New People’s Army (NPA) an der Exekution von mutmaßlichen Spionen der Regierung beteiligt gewesen zu sein. Um einer Verhaftung zu entgehen, sei sie laut der Philippine National Police (PNP) 15 Jahre lang untergetaucht. Die Child Rights Coalition (CRC) widerlegt in ihrer Stellungnahme diese Behauptung: „Sally ist in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder durch ihre gemeinnützige Arbeit zum Schutz von Frauen und Kindern an die Öffentlichkeit getreten.“ Die CRC, sowie die Frauenrechtsgruppen Gabriela und Amihan National Federation of Peasant Women verurteilen Ujanos unrechtmäßige Verhaftung und fordern ihre Freilassung.
Im selben Monat, am 25. November 2021, begann die 18-tägige Kampagne zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen. Für die Verbesserung der telefonischen Notfallbetreuung von Betroffenen unterzeichneten die Ministerien für Justiz, Soziales und Innenpolitik am 7. Dezember 2021 einen gemeinsamen Beschluss. Zuvor wurden Telefonist*innen der landesweiten und kostenfreien Notrufnummer 911 für den Umgang mit Fällen von Gewalt gegen Frauen und Kindern sowie geschlechtsspezifischer Gewalt geschult. Am 24. November 2021 genehmigte der Kongress außerdem einen Gesetzesentwurf zur Anhebung der sexuellen Mündigkeit von 12 auf 16 Jahre.
Momentan beschäftigt der Fall von Apollo Quiboloy die philippinischen Medien und Justiz. Der Pastor der Kingdom of Jesus Christ (KOJC) wurde in den USA wegen Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung angeklagt. Auf Anfrage könnte er wegen eines binationalen Abkommens an die USA ausgeliefert werden. Quiboloy, ein langjähriger Freund und Unterstützer Rodrigo Dutertes, wurde bereits 2020 in Davao City wegen Vergewaltigung, Kindesmissbrauch und Misshandlung angezeigt. Wegen der Einstellung des Verfahrens wurde Revision eingereicht, die vom Justizministerium geprüft wird. Die Frauenrechtsorganisationen Gabriela fordert eine lückenlose Untersuchung der Machenschaften von Quiboloy, seiner Komplizen und der Kingdom of Jesus Christ. Rosalyn Echem von der Philippine Commission on Women (PCW) in Zamboanga City sagt: „Es handelt sich um kein neues Problem. Die Berichte über ihre Aktivitäten machen schon lange die Runde, auch in Zamboanga City. Doch niemand hat sich bisher eingeschaltet. Das Gleiche geschieht auch mit anderen Kirchen. Es ist, als befänden wir uns immer noch in der spanischen Kolonialzeit, als Frauen missbraucht und ausgebeutet wurden.“